Knackpunkt Schadenregulierung: Die Qualität einer Versicherung und der Versicherungsgesellschaft kann nach verschiedenen wichtigen Parametern bemessen werden. Hierbei sind die Qualität der Beratung, die Geschwindigkeit der Abwicklung, die Verständlichkeit des Produktes oder auch der Preis äußerst wichtige Punkte.
Die wahre Qualität und der Mehrwert eines Versicherungsproduktes und der ausgewählten Versicherungsgesellschaft wird jedoch „im Moment der Wahrheit“, nämlich im Schadenfall deutlich. Durch den technologischen Wandel hat sich die Erwartungshaltung aller Versicherungsnehmer und Anspruchssteller gegenüber ihrer Versicherungsgesellschaft gewandelt.
Was erwarten Versicherungskunden im Schadenfall im Vergleich zu früher?
Wie können die Kundenerwartungen erfüllt und die Zufriedenheit gesteigert werden?
Ein Beispiel zu einer digitalisierten Schadenstrecke anhand eines Wohngebäudeschadens:
Die Versicherungsnehmer melden am 11.01.2021 per E-Mail eine Rohrverstopfung in ihrem Einfamilienhaus. In der E-Mail steht die Versicherungsnummer inklusiv kurzer Schadenbeschreibung und im Anhang ist die Rechnung des Installateurs beigefügt. Die E-Mail geht bei dem Versicherer ein und durchläuft anschließend eine Prüfung mit der elektronischen Texterkennung (z.B. ICR / OCR oder auch KI-basiert). Hierbei wird das Schadendatum, die Versicherungsscheinnummer, die Sparte und das Schadenereignis rausgelesen. Mit diesen Angaben kann eine vollautomatisierte Schadenanlage erfolgen. Schon während der Schadenanlage erfolgt ein Abgleich mit den Vertragsbedingungen, um festzustellen, ob der Vertrag noch aktiv ist, ob die Versicherungsprämie bezahlt wurde, ob es eine versicherungstechnische Deckung gibt, ob es Selbstbeteiligungen oder ob es Höchstentschädigungen gibt. Der Anhang wird automatisiert an einen vorher definierten Prüfdienstleister versandt. Der Prüfdienstleister prüft die Höhe und Plausibilität der Rechnung und liefert einen entsprechenden Datensatz an den Versicherer zurück. Der Versicherer verarbeitet die vom Prüfdienstleister gesendeten Daten und weist die Zahlung an die hinterlegte Bankverbindung der Kunden an. Zum Schluss wird automatisiert eine Nachricht an den Kunden mit der Information erstellt, dass die Zahlung angewiesen wurde.
Mit solchen Prozessen ist eine Schadenabwicklung in unter 48 Std. möglich. Solche schnellen Prozesse können auch KI-basiert in anderen Sparten durchgeführt werden.
Durch eine Verringerung der repetitiven Tätigkeiten gewinnen die Sachbearbeiter mehr Zeit, um diese in komplexe Fälle zu investieren und die Kunden proaktiv auf dem gewünschten Kommunikationsweg zu kontaktieren. Durch intelligente und digitale Prozesse entlang der Wertschöpfungskette des Schadenmanagements kann eine Kombination aus Geschwindigkeit, Kompetenz und Kundennähe geschaffen und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.
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