Vernetzte Welten: ­­Jugendliche coden im Ausland


Seit einigen Jahren arbeitet Jugend hackt mit Jugendlichen im deutschsprachigen Raum und bringt sie in zahlreichen Hackathons zusammen. Derweil kommen nach und nach auch weitere Länder an Bord. Seit 2016 gibt es zum Beispiel das Schüler*innen-­Aus­tausch­programm Vernetzte Welten, das Jugend hackt, zusammen mit dem inter­national agierenden Goethe-Institut ausrichtet. Und damit ist Jugend hackt auch im Ausland unterwegs, codet dort mit den Jugendlichen und lässt sie auch immer wieder über Themen wie Ethik reflektieren.

Die bisherigen Ziele lagen alle in Asien: Südkorea, Hongkong, Taiwan, Japan, Sri Lanka und Indien. Zu jedem Hackathon reiste eine kleine Gruppe Junghacker*innen mit Mentoren*innen, Laptops zum Program­mieren und anderer Technik wie elektronische Bauteile zur Entwicklung von Proto­typen. Mehrere Tage entwickelten sie dort mit Jugendlichen aus vielen verschiedenen Ländern gemeinsame Projekte und bauten an Prototypen.

So entstand in Seoul zum Beispiel der „CoolTourHat“: ein tragbarer elektronischer Hut, in Form eines Zylinders. Dank seines großen, umlaufenden Leucht­dioden-Displays kann er per Smart­phone Bedienung Bot­schaften trans­portieren. Darüber hinaus können sogar mehrere Hüte miteinander kommunizieren. Ein Parade­beispiel für Vernetzte Welten. Die Bau­anleitung dazu wurde veröffentlicht und der Hut kann somit ganz einfach nach­gebaut werden. Auch auf deutschen Jugend hackt-Events ist der Hut seitdem immer wiederzufinden.

CoolTourHat

„CoolTourHat“: CC-BY 4.0 Jugend hackt, Foto: Nina Röckelein

Beim letzten Vernetzte Welten-Event im April ging es für zwei Mädchen und drei Jungen nach Neu-Delhi und Kolkata in Indien. „Food Revolution“ war das Thema der Veranstaltung. Mit Technik und Codes sol­lten Probleme rund um das Thema Nahrung und Ernährung angegangen werden. In diesem Zuge entstanden viele digitale Proto­typen; unter anderem ein Ernährungs­quiz sowie eine Online-Plattform, auf der Bauern ihre Produkte direkt – also ohne Zwischen­händler – verkaufen können.

Neben dem Programmieren kam natürlich auch das Kulinarische nicht zu kurz. Gemeinsam kochten die deutschen und indischen Jugend­lichen ihnen bekannte, aber auch kreative neue Gerichte. Und kommuniziert wird dabei – wie beim gesamten Event – übrigens auf Deutsch. Da es die Aufgabe und das Angebot des Goethe-Instituts ist, die deutsche Sprache im Ausland zu fördern.

Jugendliche Entwickeln in Asien

Jugendliche entwickeln in Asien: CC-BY Goethe-Institut, Foto: Jia Yu Tsai

Im Oktober findet das nächste Vernetzte Welten-Event statt. Zwei deutsche Gruppen werden sich dazu parallel auf den Weg nach Busan in Südkorea und nach Tokio in Japan machen. 16- bis 18-Jährige können sich momentan dazu bewerben, um vier Tage lang zum Thema Virtual Reality (VR) zu coden und zu basteln.

Wie nach jedem Jugend hackt-Event waren wir begeistert, wie viel Kreativität und Engagement in den Jugend­lichen steckt. Ins Ausland zu gehen und dort kulturell zu wachsen, ist eine große Chance für die Junghacker*innen; junge Menschen, die hinsichtlich der weiter voranschreitenden Global­isierung auch dahin­gehend gefördert und auf die Zukunft vorbereitet werden. Schön, dass es Projekte gibt, die so etwas realisieren – das unterstützen wir immer gern.

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