Smarthome - neue Chancen für Versicherungen


 

Mehr Service, bessere Kontrolle, passgenaue Versicherungsprodukte: Smarthome, das Internet der Dinge (IoT) in den eigenen vier Wänden, eröffnet Versicherern neue Möglichkeiten. 

Laut Umfrage des Digitalverbandes Bitkom1 besitzt bereits jeder vierte Deutsche ein Smarthome-fähiges Gerät. Weltweit sollen bis 2025 über 25 Milliarden Geräte vernetzt sein2. Beliebt sind vor allem smarte Lampen, Videoüberwachungen und Sprachassistenten. Bei den geplanten Neuanschaffungen stehen besonders Heizungsthermostate sowie Alarm- oder Schließanlagen hoch im Kurs.1 Was die beliebtesten Produkte gemeinsam haben, ist das Thema Sicherheit. Und genau hier können Versicherer ihr Kerngeschäft ausbauen.

 

Vorhersagen werden wichtiger

Für Versicherungen wird es von wachsender Bedeutung sein, angemessen auf die durch den klimatischen Wandel schwieriger werdenden Bedingungen im Bereich der Sach- und Spezialversicherungen zu reagieren. Anhand der Fragen, was genau und was warum bisher an Schäden aufgetreten ist, müssen Vorhersagemethoden entwickelt werden, die aussagen, welche Schäden mit welcher Wahrscheinlichkeit wo auftreten werden. Die Rückschau in die Vergangenheit lässt sich mittels klassischer Reportinginstrumente der Business Intelligence aus Datenhaushalten ermitteln. Technisch deutlich komplexer wird der Blick in die Zukunft.

Übersicht Smart-Home- Geräte im Haushalt

Quelle: Bitkom 

 

Schäden minimieren

Ob Wasserschaden, Brand oder Diebstahl, der Versicherer kann mit den Daten aus vernetzten Häusern und Wohnungen Schäden minimieren. Eine „Smart Insurance“ (Schutzbrief) greift zum Beispiel, wenn man einmal nicht zu Hause ist und die verbundenen Sensoren via Smartphone Alarm schlagen. Der Alarm wird dann direkt weitergeleitet und je nach gewünschten Optionen des Versicherten die Erstsicherung oder Kontrolle vor Ort vorgenommen. Eine Dienstleistung, die zum Beispiel die Allianz in Kooperation mit Alarmanlagen des Herstellers Panasonic anbietet.

 

Schäden abwenden

In Kombination mit Predictive Analytics lassen sich auch Schäden vorhersagen und sogar verhindern. Das ist gut für Versicherer und Versicherte. Zum einen können attraktivere Versicherungsverträge kalkuliert werden, zum anderen können Versicherer lukrativere Versicherungsprodukte anbieten. Ein Start-up, dass sich auf die zukünftige Schadenabwendung in Verbindung mit künstlicher Intelligenz spezialisiert hat, ist das amerikanische Unternehmen One Event Technologies. Mithilfe einer Cloud-basierten Predictive Analytics Engine und Umweltsensoren kann das Gerät laut Hersteller Brände oder auch Überschwemmungen im eigenen Haus voraussagen – 20 Minuten, bevor sie tatsächlich passieren.

 

Schäden kontrollieren

 Darüber hinaus ist der Versicherer in der Lage, anhand der Smarthome-Daten kostengünstig zu überprüfen, ob der Versicherte die Bedingung für die Versicherungsdeckung einhält. Hierfür zieht man u. a. die Uhrzeiten der Nutzung der Gegenstände oder die vorhandenen Umstände – wie Temperaturen, Tageszeit oder geografische Positionen – zurate. Solche Daten macht sich auch das Insurtech Beam Dental zunutze. Das Start-up verwendet IoT-Zahnbürsten und kann dadurch eine kostengünstigere Zahnversicherung anbieten.

 

Kundenbedürfnisse kennen

Außerdem lassen sich anhand der gewonnenen Daten die speziellen Bedürfnisse der Kunden ableiten. Versicherer können auf neue Risiken hinweisen und darauf basierend neue individuelle Serviceangebote kreieren. Insgesamt stellt das Thema Smarthome für Versicherer und Versicherte eine Win-win-Situation dar. Beide Parteien profitieren von der neuen Technologie. Für Versicherungsunternehmen eine tolle Chance, neue Dienstleistungen und Produkte rund um das Thema Smarthome zu entwickeln.

 

1 Digitalverband Bitkom: Umfrage von 1.611 Bundesbürger ab dem 18. Lebensjahr zum Thema Smart Home

2 IHS Quarterly, Q1 2014, The Internet of Things Episodes

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