Versicherungsunternehmen sehen sich immer wieder mit neuen regulatorischen Anforderungen konfrontiert, die oftmals zu hohen Umsetzungskosten führen und in Zukunft weiterhin führen werden.
Bei den Krankenversicherern muss man beispielsweise gar nicht so weit in die Vergangenheit bis zum Bürgerentlastungsgesetz (BEG) 2009 oder zur Einführung der Unisex-Tarife im Jahr 2012 blicken. Auch in der jüngeren Vergangenheit lassen sich einige Beispiele für grössere Umwälzungen finden, wie
Die meisten gesetzlichen Neuerungen sollen die Digitalisierung fördern, bestehende Prozesse vereinfachen und verbessern bzw. bestehende Lücken schliessen und damit die Sicherheit für alle Beteiligten erhöhen – so wie z. B. das Implantateregister und die damit verbundene KVNR zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität von Implantaten und somit letztlich der besseren medizinischen Versorgung und Gesundheit aller Versicherten beiträgt.
Es stellt sich jedoch die Frage, handelt es sich bei der Umsetzung dieser Neuerungen um die Kernkompetenz der Unternehmen einer Branche, so dass sich ein individuelles Investment eines jeden Unternehmens innerhalb der Branche rentiert? Dies soll im Folgenden am Beispiel der Krankenversicherung näher erläutert werden.
Welche Herausforderungen sind zu meistern?
Regulatorische Anforderungen und deren Umsetzung können durchaus mehrere hundert Aufwandstage in Anspruch nehmen, wie beispielsweise die Prozesse zur Bereitstellung und Verwaltung bzw. das Clearing der KVNR oder die Erweiterung der Anforderungen bei der Arbeitgeber- und Steuerbescheinigung um die Berücksichtigung der tatsächlich geleisteten Ist-Beiträge.
Dieser Aufwand muss durch jeden einzelnen Krankenversicherer für die initiale Konzeption, Umsetzung, Test und in der Folge für die Wartung geleistet werden.
Die Kernkompetenz der Krankenversicherer und somit ihr Bestreben liegt in der Entwicklung und Verwaltung bedarfsgerechter und effizienter Produkte sowie darin, ein kundenorientierter Gesundheitsdienstleister für Ihre Versicherten zu sein und dauerhaft zu bleiben.
Aktuell befinden sich viele Krankenversicherer in unterschiedlichen Phasen der Digitalisierung der eigenen Prozesse bzw. des Wandels vom reinen Kostenerstatter zum Gesundheitsdienstleister. Dabei haben sie genauso wie andere Branchen mit den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu kämpfen und müssen versuchen, effizient mit den vorhandenen Kapazitäten umzugehen.
Vor diesem Hintergrund wird klar, dass die durchaus sinnvollen und erforderlichen regulatorischen Anforderungen die verfügbaren IT- und Fachbereichs-Kapazitäten der Versicherungsunternehmen zusätzlich strapazieren und dadurch das Erreichen der eigenen Unternehmensziele indirekt beeinflussen.
Die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen ist somit für jeden einzelnen Krankenversicherer zwar unabdingbar, rentiert sich aber nicht, wenn es jeder für sich tun muss.
Wie kann hier eine Standardsoftware helfen?
Eine Standardsoftware allein ist nicht die Lösung aller Probleme. Wenn der Softwareanbieter beispielsweise keinen Zugang zu den Informationen und Testumgebungen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung hat, kann auch keine bedarfsgerechte Standardsoftware bereitgestellt und getestet werden.
Erst durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit des Softwareanbieters und der späteren Nutzer der Software können generalisierte Lösungen erarbeitet und bedarfsgerecht umgesetzt bzw. weiterentwickelt werden.
Ein gutes Beispiel für eine solche partnerschaftliche Zusammenarbeit ist unser Vorgehen bei dem Thema Implantateregister und der Bereitstellung und Verwaltung der KVNR. Wir haben frühzeitig mit unseren Partnern aus der Krankenversicherungsbranche die Anforderungen erarbeitet, was lediglich geringe Kapazitäten bei den Versicherungsunternehmen gebunden hat.
Dabei haben wir gemeinsam den Fokus auf höchstmöglich automatisierte Prozesse und eine einfache und schlanke Integration gelegt. Schliesslich soll nicht nur die Konzeption, Umsetzung und Integration der Software für alle Beteiligten effizient sein, sondern auch die Sachbearbeiter:innen in ihrer täglichen Arbeit – wo auch immer möglich – entlastet werden.
Auf dieser Basis konnten wir bereits eine Softwarelösung ausliefern, die in der Einführung lediglich noch die für die Integration erforderlichen Kapazitäten bei den Versicherungsunternehmen bindet.
Welche Effizienzgewinne ergeben sich daraus?
In Bereichen, in denen durch die Regulatorik wenig Spielraum für eine Individualisierung gegeben ist bzw. der Bedarf nicht besteht, ist der Einsatz der eigenen Spezialisten nicht effizient und auch nicht angebracht. Diese können gewinnbringender bei der Konzeption und Umsetzung der individuellen Unternehmensziele bzw. der eigenen digitalen und prozessualen Transformation eingesetzt werden.
Die Regulatorik sollte entsprechend durch Standardsoftware abgebildet werden, die sich schnell in die Unternehmensprozesse einbinden lässt. Dies ist wiederum nur durch eine partnerschaftliche Entwicklung und Weiterentwicklung mit dem Softwareanbieter möglich, welcher sich dann um die Umsetzung und die anschliessende Wartung kümmert. Jedes einzelne Unternehmen kann sich dann auf die eigenen Kernkompetenzen fokussieren und so gewinnen alle an Effizienz.
Sie möchten mehr über Effizienzgewinne durch Standardsoftware erfahren? Wenden Sie sich gerne an unseren Experten Karsten Schmitt, Head of Business Development.