Auf den ersten Blick passiert bei einem Hackathon von Jugend hackt dasselbe, was bei vielen Hackathons passiert: Menschen kommen für ein Wochenende zusammen, überlegen sich gemeinsam technische Lösungen für spezifische Probleme und entwickeln dann Prototypen dafür. Sieht man genauer hin, merkt man allerdings schnell, dass bei Jugend hackt nicht die Projektergebnisse im Mittelpunkt stehen: Sie sind Mittel zum Zweck, damit die Jugendlichen einander kennenlernen können, dabei erste und zweite Schritte im Bereich Coding machen und vor allem persönliche Erfolgserlebnisse haben.
Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist für die Organisationsteams von Jugend hackt zentral: Jugendliche erleben, wie aus ihren eigenen Ideen Projekte erwachsen. Sie können in einer Umgebung, die ganz anders funktioniert als der Unterricht in der Schule, von- und miteinander lernen. Sie merken, dass ihre Fähigkeiten und ihr Wissen ernst genommen werden. Dass diese Aktivierung viel länger nachhallt als jede App, wird auch da deutlich, wo Jugendliche weitere Rollen bei Jugend hackt übernehmen: Schon seit Jahren bleiben viele junge Erwachsene, die mit 19 Jahren zu alt sind, um weiter als Teilnehmer*innen dabei zu sein, dem Programm treu und melden sich als ehrenamtliche Mentor*innen.
Eine Umfrage in der Community von Jugend hackt kam Ende 2020 zu dem Ergebnis, dass sich über 30 Jugendliche als Volljährige weiter engagieren möchten und in Zukunft die nachkommenden jüngeren Teilnehmer*innen mit Mentoring unterstützen wollen. Dafür werden sie vom Jugend hackt Team in pädagogischen Kompetenzen und Moderationsmethoden geschult.
Neue Online-Formate als Chance, sich auszuprobieren
Die Corona-Pandemie hat bei Jugend hackt die Entstehung neuer Online-Formate vorangetrieben und auch dort haben einige aktive Jugendliche neue Rollen übernommen: In den Community Talks, der monatlichen Reihe von Livestreams zu Themen rund um das Programm, planen sie gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team von Jugend hackt. Teilnehmer*innen nutzen hier die Chance, sich auszuprobieren und übernehmen in Eigeninitiative die Moderation – oder kümmern sich gleich um die gesamte Planung, wie bei der Sendung zum Thema Diversity.
So viel Sendungsbewusstsein kommt genauso dem Workshop-Angebot von Jugend hackt zugute: Auch diese Formate laufen seit zahlreichen Monaten komplett online und immer wieder tauchen Jugendliche auch als Referent*innen auf: Ob es um „Datenschutz im Web“ geht, die eigene Homepage oder das offene Betriebssystem „Linux“ – hier haben junge Menschen die Gelegenheit, ihr Wissen an andere jungen Menschen weiterzugeben.
Jugend hackt: „Dezent lebensverändernd“
Eine Teilnehmerin beschrieb einmal ihre spontane Teilnahme bei Jugend hackt einige Jahre später als „dezent lebensverändernd“, was das Team natürlich mit Stolz erfüllt. Das sind die Chancen eines guten Bildungsprogramms – egal, ob man dort mit neuen Programmierskills herausgeht, einem neuen Freundeskreis, Erfahrung in Moderation und Mentoring ... oder allem davon.
Die nächsten Hackathons sind terminiert
Bei den Remote-Events bauen Jugendliche ein Wochenende lang an Apps, Visualisierungen und Hardware-Projekten zu gesellschaftlich wichtigen Fragen. Junge Menschen entwickeln in einem kleinen Team eine eigene Projektidee, setzen diese um und präsentieren am Ende das Ergebnis. Dabei werden sie von Profi-Mentor:innen unterstützt und erhalten ganz viel Elektronik.
Die Termine inklusive Link zu Informationen und zur Anmeldung im Überblick:
- Frankfurt/Main 14. - 16.05.2021
- Köln 11. - 13.06.2021
- Hamburg 09. - 11.07.2021
- Berlin 08. - 10.10.2021