Im Blogbeitrag „Im Schadenfall: Innovative Software für moderne Kundschaft“ ist Yannik Bohlmann bereits auf die Dienstleisteranbindung mit 3C eingegangen. In diesem Artikel soll das Thema eine Ebene höher, ganz unabhängig von Schadenprozessen, betrachtet werden. Der Markt an InsureTechs und (Schaden-) Dienstleistern in der Versicherungsbranche nimmt in den letzten Jahren immer mehr zu. Aktuell gibt es allein gut 180 Start-ups, die neue Ideen und Innovationen in die Versicherungsbranche einfliessen lassen und den Anspruch haben, diese massgeblich mitprägen zu wollen. InsureTechs wie z. B. OnPier oder Miss Moneypenny schliessen eine Lücke zwischen Versicherern und Endkunden durch neue Services im Bereich der B2B2C-Plattformen. Daneben existieren etablierte Dienstleister wie z. B. Experian oder 3C, welche direkte Services wie z. B. Scoring-Dienste oder Schadenregulierungsnetze für Versicherungen anbieten. Aufgrund der Masse an InsureTechs ergeben sich daraus für Versicherungen verschiedene Fragestellungen:
- Welche Dienstleister oder InsureTechs müssen zwingend angebunden werden, um den Anschluss zum Wettbewerb nicht zu verlieren bzw. einen USP für das eigene Unternehmen zu schaffen?
- Wie viel Aufwand muss in die Anbindung investiert werden?
- Welche Priorität hat die Anbindung gegenüber anderen Softwareprojekten?
Knappe IT-Ressourcen
Doch was bedeutet die zunehmende Anzahl dieser Dienstleister für Versicherungen. Eine Vielzahl von Services erfordert schliesslich auch eine Vielzahl von anzubindenden Schnittstellen. Gerade in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels, insbesondere im IT-Sektor, führt das zu dem Problem, dass neben eigentlichen lang geplanten IT-Projekten nun ggf. zusätzliche IT-Projekte zur Anbindung dieser Schnittstellen notwendig sind. In den vergangenen Jahren konnte eine Modernisierungswelle bei Versicherern im Bereich der Krankenversicherung beobachtet werden. Nun geht diese im Bereich der Kompositversicherer durch den Markt. Viele Versicherer lösen aktuell ihre Hostsysteme ab, entwickeln neue Kundenportale oder Antragsstrecken. Die damit ohnehin knappen IT-Ressourcen sind also auf (nicht) absehbare Zeit durch interne Projekte gebunden. Dem gegenüber steht die o. g. Entwicklung im Bereich der InsureTechs. Damit sich der Nutzen derartiger Services und Dienstleistungen komplett nutzen lässt, werden sowohl Business-Analysten, Entwickler und vor allem Tester benötigt, um den kompletten End-to-end-Prozess sauber zu spezifizieren, zu entwickeln und am Ende testen zu können. Die fehlenden Ressourcen sind wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum sich InsureTechs bisher als wenig disruptiv erwiesen haben. Ferner birgt die Anbindung immer die Gefahr, dass das ursprünglich anvisierte Ziel nicht erreicht wird und der gewünschte Mehrwerteffekt ausbleibt.
in|sure Ecosphere als Beschleuniger
Die Frage ist, wie lange es bei diesem Sachverhalt bleibt und wie sich Versicherer in Zukunft hier aufstellen werden. Im Bereich Kompositversicherung beobachten wir einen Wandel und die Nachfrage nach der Anbindung derartiger Services wird grösser. Daher arbeiten wir zunehmend stärker mit InsureTechs zusammen und stellen zu diesen im Standard Schnittstellen bereit, die einfach genutzt werden können. Durch den Einsatz der in|sure Ecosphere eröffnet sich die Möglichkeit, neue Wege zu gehen und mit InsureTechs zusammenzuarbeiten, ohne dabei auf die nicht im Konzern vorhandenen bzw. anders ausgelasteten IT-Ressourcen angewiesen zu sein. Die in der in|sure Ecosphere enthaltenen Schnittstellen lassen sich also einfach in einem Feldversuch nutzen. Falls die Anbindung einen Mehrwert erbringt, kann der Feldversuch auf weitere Bereiche ausgeweitet werden. Sollte sich das Ergebnis als wenig vielversprechend herausstellen, hat der Versicherer nichts verloren und die investierten IT-Kosten waren nicht vergebens. Auch in Zukunft werden wir den Markt weiter beobachten und prüfen, welche Schnittstellen zu neuen InsureTechs Sinn ergeben und es wert sind, in den Standard mit aufgenommen zu werden. Diese stehen dann potenziell auch im Rahmen der Standard-Releases der in|sure Ecosphere zu Verfügung.
Sie möchten mehr über die in|sure Ecosphere erfahren? Wenden Sie sich gerne an unseren Experten Michael Rabin, Senior Business Developer bei adesso insurance solutions.
Registrieren Sie sich jetzt für die Virtual Ecosphere und erleben Sie unsere Produktwelt digital.